Viele stellen ja wie selbstverständlich auf Ökostrom um. Aber wie ist es wirklich um die Nachhaltigkeit von Ökogas bestellt? Warum sollte man Ökogas verwenden? Dieser Frage wollen wir einmal nachgehen:
Was ist Ökogas?
Ökogas ist Eigentlich ein Handelsname. Hier sind Gastarife gemeint, die Entweder Biogas enthalten oder wo der CO2 Ausstoß, der durch den Erdgasverbrauch entsteht, kompensiert werden. Die Kompensationsmaßnamen enthalten zum Beispiel Aufforstungen. Eigentlich keine schlechte Sache. Man kann also sagen, dass Biogas immer auch Ökogas ist, aber nicht umgekehrt.
Aber wie ist das mit dem Biogas? Ist das nachhaltig?
Biogas besteht wie Erdgas hauptsächlich aus Methan. Während Erdgas jedoch ein fossiler Brennstoff wie Kohle oder Öl ist, wird Biogas aus organischen Stoffen hergestellt. Hierzu vergären Bakterien die organischen Stoffe zu Methan und CO2 in einer Biogasanlage.
Der Betreiber füttert die Anlage mit Speiseresten und weggeworfenen Lebensmittel, mit Gülle und Misst oder aber mit Mais, welchen man extra dafür anbaut.
Da alle diese Stoffe nachwachsend sind, müsste das Biogas ja dann nachhaltig sein? Die Antwort ist Jein!
Was sind die Vor- und Nachteile von Biogas?
Ich finde es schwer zu verstehen, dass man ein Nahrungsmittel wie Mais nur dazu anbaut, um es schließlich zu verbrennen. Es haben doch genug Menschen Hunger und beim Anbau entstehen sekundäre Umweltschäden.
Die weggeworfenen Lebensmittel sind auch ein Problem. Eigentlich sollte man die Entsorgung von Lebensmitteln wo es geht minimieren. Da jedoch zu einem gewissen Teil immer Ausschuss entsteht ist es richtig, diesen sinnvoll zu verwerten. So wird ein Teil der Energie, die zur Herstellung nötig war zurück gewonnen. Bei den Ausscheidung von Tieren verhält es sich ganz ähnlich. Man sollte eigentlich den Fleischkonsum allgemein reduzieren. Werden jedoch die Ausscheidungen der Tiere noch verwertet, verbessert dies quasi auch die Klimabilanz des Fleisches. Das ist eigentlich keine schlechte Sache.
Aber einen weiteren Nachteil gibt es in der Technik dieser Anlagen. Oft entstehen kleine Undichtigkeiten in den Kuppeln. Dadurch kann immer etwas Methan entweichen. Da aber Methan für das Klima etwa 25 mal schädlicher ist als CO2, kann hier die Klimabilanz schnell kippen.
Ein großer Vorteil von Biogas ist, dass es speicherbar ist. Man speist das Gas einfach ins Erdgas Netz ein, welches schon riesige Speicherkapazitäten hat. Diesen Vorteil haben Wind und Solarstrom nicht.
Wofür verwendet man Biogas?
Biogas kann man wie Erdgas zu heizen verwenden. Es gibt auch Kraftwerke, welche mit Gas betrieben werden. Diese Produzieren Strom und mit der Abwärme kann man noch heizen. Außerdem kann man eine große Zahl von Fahrzeugen auf den Betrieb mit Gas umstellen. Der Vorteil hier ist, dass ihr Biogas tanken könnt und damit (fast) CO2 neutral fahrt. Die Verbrennung von Gas ist viel sauberer als von Benzin oder Diesel, was die Schadstoffemissionen von Gasfahrzeugen deutlich reduziert. Die Umrüstung geht mit überschaubarem Aufwand.
Wie kann ich Biogas nutzen?
Wenn ihr Ökostrom verwendet, ist dort auch meist ein gewisser Teil aus Gas enthalten.
Für euer Auto könnt ihr eine Umrüstung auf Gas in einer Spezialwerkstatt machen lassen. Schaut aber vorher, ob sich entsprechende Tankstellen in der Nähe befinden! Es hilft euch nichts, wenn ihr mit sauberem Biogas fahrt, aber jedes Mal zum Tanken 50km fahren müsst. Mit Biogas fahrt ihr übrigens auch billiger.
Wenn ihr eine Gasheizung habt, könnt ihr euren Tarif auf Ökogas oder Biogas umstellen. Das ist oft nicht mal teuer als der herkömmliche Gas Tarif mit fossilem Erdgas.
Schaut einfach mal in den Rechner rein! Setzt noch den Haken bei Ökogas, wenn ihr nur diese Tarife sehen wollt.
Warum sollte man Ökogas verwenden? Mein Fazit:
Für Klima ist Biogas bzw. Ökogas unterm Strich eine feine Sache und wenn ihr einen guten Tarif findet oder euer Auto umrüstet, könnt ihr auf lange Sicht auch Geld sparen. Dafür gibt es zwei grüne Umweltampeln.