Ein großes Problem in unserer Gesellschaft ist die immer weiter steigende Müllmenge. Warum muss man Müll sparen? An welchen stellen entsteht zuviel Müll und welcher Müll ist problematisch? Ein großes Thema was ich hier mal umreißen möchte.
Man muss sich am Anfang der Betrachtungen erstmal klar machen, wie man den Müll in verschiedene Kategorien einteilen kann.
Lebensdauer von Produkten
Wenn ich über Müll spreche, muss ich zuerst die Lebensdauer von Produkten betrachten. Denn je kürzer ein Produkt benötigt wird, umso schneller muss es entsorgt werden und wird zu Müll.
Ich mache an dieser Stelle eine recht einfache Einteilung: kurzlebige Produkte benutzen wir nur einmal. Es sind Verpackungen, Hygieneartikel und manche Büroartikel. Auch Lebensmittel werde ich hier einordnen.
Produkte mit mittlerer Lebenszeit verwenden wir öfters. Es ist schwer an dieser Stelle eine grenze zu ziehen. Ich würde alle Konsumgüter in diese Kategorie stecken, welche wir wenn wir umziehen mit uns nehmen. Darin sind unsere Elektrogeräte, Möbel, Kleidung, Bücher, Geschirr aber auch das Auto würde ich in diese Schublade stecken.
Güter mit langer Lebenszeit sind Gebäude, Straßen, Brücken aber auch alles, was wir fest in unseren Häusern und Wohnungen installieren.
Warum ist Müll so problematisch?
Es gibt beim Müll mehrere Aspekte, die ihn zum Problem machen.
Das nach dem Klimawandel größte Problem nach meiner Einschätzung ist die Verschmutzung durch Plastikmüll. Davon sind besonders die Meere betroffen. Jedes Jahr werden Weltweit ca. 8 Millionen Tonnen Plastikabfälle nicht richtig entsorgt und gelangen ins Meer. Einiges davon treibt Jahre und Jahrzehnte im Meer umher. Viel Verschwindet von der Bildfläche, wobei Forscher gerade versuchen herauszufinden, wo das Plastik hingeht.
Dazu gibt es bereits mehrere Erkenntnisse. Viel Plastik zerfällt in kleinste Teilchen, so genanntes Mikroplastik. Dieses reichert sich in Organismen an und landet in Fischen schließlich wieder auf unserem Teller. Keine schöne Vorstellung.
Weitere große Teile lagern sich am Meeresboden, in der Tiefsee und im Eis der Polarregionen an.
Forscher finden heute fast überall auf der Welt Plastikpartikel. Was diese in unserem Körper und der Natur anrichten, ist bisher noch kaum erforscht. Aber wir steuern auf eine ökologische Katastrophe zu.
Ein zweiter Aspekt: Alles was wir wegwerfen, musste mal produziert werden. Das hat Rohstoffe und Energie gekostet. Jedoch sollte man ja Energie sparen, um den Treibhauseffekt zu bremsen. Daher bietet es sich an, möglichst wenig Müll zu produzieren. Auch können bisher längst nicht alle Rohstoffe durch Recycling wiedergewonnen werden. Man sollte daher schon beim Einkauf sich für leicht recycelbare Produkte entscheiden.
Wie kann ich Müll sparen?
Die Antwort auf diese Frage würde ich gerne auf die zwei Bereiche kurze Lebensdauer und mittlere Lebensdauer unterteilen aber vorerst auch beschränken.
Abfälle mit kurzer Lebensdauer heißt in erster Linie, Verpackungsmüll einsparen. Die Taktik ist dabei in der Pyramide dargestellt.
Zuerst sollte man natürlich versuchen, so viele Produkte wie möglich unverpackt zu kaufen. Viele Lebensmittel, besonders Getränke gibt es auch in Mehrwegverpackungen. Der Vorteil ist, dass diese oft 20 oder mehr Zyklen halten, bis sie entsorgt werden müssen. Oft sind diese Verpackungen aber auch aus gut recycelbaren Materialien wie Glas.
Ihr könnt sogar Lebensmittel bei „Unverpackt Umgedacht“ bestellen, die in Mehrweggläsern kommen. Eine tolle Idee! Mehr dazu in meinem Blogartikel.
Alles was ihr nicht unverpackt oder in Mehrwegverpackungen bekommt, sollte man in Leicht zu recycelnden Verpackungen einkaufen. Glas, Papier und Metall lassen sich in der Regel gut wieder verwenden. Die Einmachgläser, wo früher Gurken oder Oliven drin waren, kann man aber auch super selbst zum Einkochen oder Einmachen verwenden. Man macht quasi aus der Einweg Verpackung eine Mehrweg Verpackung. Am Ende muss man nur noch wenige Produkte in Plastik kaufen. Dabei sollte man darauf achten, dass die Verpackungen aus möglichst reinem Material sind. Das ist oft bei Verpackungen aus recyceltem Plastik so. Auch schwarzes Plastik lässt sich schlecht wieder verwenden.
Das Thema ist jedenfalls so vielschichtig, dass ich es nicht einfach auf ein paar Absätze runterbrechen kann. Es wird sicherlich in Zukunft noch mehr dazu geben.
Für die Konsumartikel gilt eine ähnliche Pyramide.
Das Ziel muss es sein, möglichst wenig neu zu kaufen. Reparieren, leihen, Tauschen und Gebraucht kaufen sind die Mittel der Wahl. Auf Rebuy, Ebay und EBay Kleinanzeigen bekommt man gebrauchtes zum Schnäppchenpreis. Man kann aber auch Sachen, die man nicht mehr nutzt verkaufen und bekommt sogar noch Geld raus.
Den privaten Konsum einzuschränken muss nicht unbedingt verzichten heißen. Wenn man es gerne macht, ist es nicht „verzichten“ sondern bewusstes entscheiden. Und man kann dabei auch viel Geld sparen. Stellt euch vor ihr braucht nur 50% soviel Geld zum Leben. Ihr müsstet auch nur 50% arbeiten und hättet also viel mehr Zeit. Ich finde diese Aussicht wunderbar.