Auf dieser Seite beschäftigen wir uns mit den Kriterien der grünen Geldanlage. Wenn man sein Geld an der Börse investiert, stellt man es einem oder mehreren Unternehmen zur Verfügung. Kauft man damit Aktien, erwirbt man Anteile an einem Unternehmen. Eine weitere Möglichkeit ist der Kauf von Anleihen, was so etwas wie Schuldscheine sind. Ich möchte an dieser Stelle zunächst nur weiter auf Aktien eingehen. Auch weitere Erklärungen zum Thema Aktien und Börse spare ich mir hier bzw. ziehe sie an anderer Stelle nach. Informiert euch bitte über das Thema Aktien und Börse, bevor ihr etwas kauft. Aktien haben immer ein Risiko. Ich weise euch hier noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass ich keine Anlageberatung hier mache, sondern nur meine Gedanken zu dem Thema mit euch teile. Wenn ihr Wertpapiere kauft, tut ihr das immer auf eigenes Risiko.
Was der Norwegische Ölfond mit nachhaltiger Geldanlage zu tun hat
Eine große Inspiration zum Thema nachhaltige Geldanlage gab mir erst kürzlich das Buch: „So werden sie so reich wie Norwegen: Genial einfach ein Vermögen aufbauen.“* von Clemens Bomsdorf. Dieser beschreibt in diesem Buch den Aufbau und die Anlagestrategie des Norwegischen Ölfonds. Der Fond ist der größte Pensionsfond der Welt und in tausenden von Firmen investiert. Jedoch achtet er auch sehr auf nachhaltige und soziale Aspekte bei seinen Investments. So schließt der Fond auch große Unternehmen als Investment aus, wenn sie bestimmte Produkte wie Waffen oder Tabakwaren herstellen oder aber die Menschenrechte nicht achten. Auch große Umweltverschmutzungen oder eine hohe Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sind ein Ausschluss Kriterium.
Prominente Unternehmen auf Norwegens schwarzer Liste
Einige Unternehmen sind nicht im norwegischen Ölfond enthalten, die man eigentlich gar nicht mit diesen Produkten in Verbindung bringt. So betrifft dies zum Beispiel Boeing und Airbus. Man kennt diese Unternehmen eigentlich nur als Flugzeugbauer, es sind aber auch Rüstungsunternehmen, die am Bau von Atomwaffen beteiligt sind. Weitere unternehmen auf der schwarzen Liste sind:
- Lockheed Martin: Beteiligung am Bau von Atomwaffen
- Honeywell: Beteiligung am Bau von Atomwaffen
- Rio Tinto: Starke Umweltverschmutzung
- Tata Energy: Starke Abhängigkeit von Kohle
- ZTE Corporation: Korruption
- Daewoo: Umweltverschmutzung
- Walmart: Menschenrechtsverletzungen
Eine vollständige Liste der ausgeschlossenen Unternehmen gibt es hier.
Neben Airbus befindet sich noch der deutsche Energiekonzern RWE auf der schwarzen Liste.
Ist mir die Liste nachhaltig genug?
Ich finde es ein gutes Beispiel, mit dem der norwegische Ölfond hier voran geht. Seine Kriterien der grünen Geldanlage sind die Basis für meine Überlegungen. In manchen Dingen finde ich ihn tatsächlich etwas zu streng, an anderer Stelle etwas zu lasch. So würde ich die Branchen in drei Kategorien unterteilen:
- Grün: keine Bedenken gegen die Branche/Produkte
- Gelb: nach Einzelfall bzw. Unternehmen genauer Prüfen
- Rot: Branche/Produkte, in die generell nicht investiert werden soll
Für mein Aktiendepot bedeutet das außerdem, dass rote Anlagen direkt abgestoßen werden, bei gelben werde ich noch Prüfen und ggf. eine günstigen Zeitpunkt abwarten. Nur weil ein Unternehmen in der Biotech oder E-Mobilität Branche vertreten ist, heißt dass aber für mich noch lange nicht, dass mir das Unternehmen nachhaltig genug ist. Auch solche unternehmen können Skandale haben. Jedoch habe ich für mich beschlossen, dass ich Generell nicht in Unternehmen investieren möchte, die in einem für, mich roten Segment Geld verdienen.
Meine rote Branchenliste
Auf meiner roten Liste der Branchen stehen zur Zeit Airlines und Unternehmen die fossile Brennstoffe in hohem Maße nutzen und fördern. Zusätzlich habe ich auch Rüstungsunternehmen ausgeschlossen. Eine kleine Übersicht mit Unternehmen, in die ich folglich nicht investiert sein möchte ist in folgender Tabelle zu sehen.
Nutzung von fossilen Brennstoffen | Förderung fossilen Brennstoffen | Rüstungsunternehmen |
---|---|---|
Lufthansa | Royal Dutch Shell | Airbus |
RWE | Exxon Mobile | Boeing |
American Airlines | RWE | Lockheed Martin |
Tui | Saudi Aramco | Northrop Grumman |
Hapag-Lloyd | BP | Raytheon |
Carnival Corporation & plc | Total | BAE Systems |
Meine gelbe Branchenliste
Bei den gelben Branchen tue ich mir selbst noch etwas schwer. Warum sollte man in Tabakkonzerne investieren? Die Rauchen schadet der Gesundheit, aber es ist andererseits die freie Entscheidung von jedem selber, zu rauchen oder nicht zu rauchen. Bei Lebensmitteln, welche als ungesund gelten ist das ähnlich. Bergbauunternehmen und Chemiekonzerne sind öfters mit Skandalen über Umweltverschmutzung in den Medien.
Ich möchte Branchen in der gelben Liste nicht kategorisch ausschließen bzw. mir die Entscheidung je nach unternehmen offen halten. Auf jeden Fall werde ich hier noch genauer hinsehen.
Meine grüne Branchenliste
Der Rest landet erst einmal in der grünen Liste. Das heißt natürlich bei weitem nicht, dass jedes Unternehmen in diesen Branchen meinen Nachhaltigkeitskriterien entspricht und gerecht wird. Es muss im Einzelfall immer nochmal hingeschaut werden. Dafür reichen mir hier allerdings 15 Minuten Google oder Ecosia Recherche.
Fazit
Möchte man sein Geld nachhaltig für sich arbeiten lassen und dabei nicht das Gefühl haben, ein rücksichtsloser Kapitalist zu sein, muss man aktiv werden und sich mit den Unternehmen und ihrem Geschäftsmodell beschäftigen. Natürlich sollte man das bei jeder Investition generell machen, jedoch muss man den Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz und nicht nur auf die Kennzahlen wie Umsatz und Gewinn legen. Man muss sich eigene Kriterien der grünen Geldanlage für sein Depot definieren und danach investieren. Ich werde das auf jeden Fall bei meinem Depot neu bewerten und auch hier veröffentlichen.
Meine Aktien und ETFs habe ich zum Großteil bei der Comdirect* und bin dort sehr zufrieden.