Grünes Geld

Kapitalismus wird für viele Umweltprobleme verantwortlich gemacht. Tatsächlich beuten oft große Konzerne den Planeten rücksichtslos aus. Von Seite der Staaten sollte da etwas passieren, damit die Firmen die Kosten für Umweltschäden mittragen müssen. Aber wie kann man sein Geld überhaupt anlegen und sicher sein, dass Firmen es nicht dazu nutzen das nächste Kohlekraftwerk zu bauen, nach Öl zu Bohren oder Waffen zu entwickeln? Die Frage, wie ich mein Geld in Grünes Geld verwandle beschäftigt mich schon länger.

Die gute Nachricht: es geht und sogar ohne großen Aufwand! Die schlechte Nachricht: eine hundert prozentige Sicherheit, dass das Geld ethisch und nachhaltig angelegt ist gibt es nie.

Aber was ist das Problem des Kapitalismus?

Das Hauptproblem des Kapitalismus

Ich reduziere den Begriff Kapitalismus mal der Einfachheit halber auf Aktiengesellschaften. Aktiengesellschaften haben per Gesetz die Pflicht, Profit für ihre Anleger zu generieren. Das steht an oberster Stelle. Im Grunde ist das ja erstmal nichts schlechtes, jedoch muss man sich immer fragen, um welchen Preis die Gewinne erzielt werden. In vielen Staaten mit korrupten Regierungen geht mit Schmiergeld alles und selbst in der EU fragt man sich, warum manche Unternehmen machen können was sie wollen.

Ich sehe hier die Staaten in der Pflicht, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass es gar nicht erst attraktiv ist, Umweltschäden anzurichten. Man kann einem Energiekonzern ja nicht vorwerfen, Kohle zu verbrennen und die Gesetze, Steuern und Preise so gestalten, dass es viel lukrativer ist.

Wenn jedoch ein Konzern bewusst Gesetze bricht und betrügt, ist das für mich kein Invest mehr. Ein Beispiel ist Volkswagen mit dem Dieselskandal. Shell wird mit Waffenhandel in Nigeria in Verbindung gebracht. Man findet überall Skandale. Wenn man nur tief genug gräbt Fallen viele Aktien als Investment aus.

Aber wie kann man dann mit gutem Gewissen investieren?

Sustainability ETFs

Ein ETF (Exchange Traded Fund) bildet meist einen Index ab und kauft dann diese Aktien in entsprechenden Anteilen ein. Ein Dax ETF enthält zum Beispiel alle 30 Dax Aktien in entsprechender Gewichtung. Der Vorteil: ETFs sind kostengünstig und breit gestreut. Das senkt das Risiko.

Wenn man jetzt allerdings einen Dax ETF kauft, so hat man doch wieder in eine Volkswagen Aktie oder in Bayer investiert.

Die Lösung für dieses Problem sind ETFs, die sogenannte Sustainability (engl. Nachhaltigkeit) Kriterien anwenden oder solche Indizes abbilden.

Dort können zum Beispiel Rüstungs- und Öl Unternehmen ausgeschlossen sein.

Es gibt aber auch ETFs, die sich auf spezielle Branchen spezialisiert haben. Diese können auch erneuerbare Energien oder Biotechnologie sein.

So kann man schonmal vorselektieren und muss sich nicht über jedes einzelne Unternehmen informieren.

Wie kann ich diese ETFs kaufen

Es ist heutzutage relativ einfach, Aktien oder ETFs zu kaufen. Man kann ein Depot mit wenigen Klicks eröffnen. Meine Aktien und ETFs habe ich zum Großteil bei der Comdirect* und bin dort sehr zufrieden.

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, sein Geld in Grünes Geld zu verwandeln. Da ich mit aber noch nicht mit den weiteren Möglichkeiten beschäftigt habe, werde ich sie erst später hinzufügen.

Disclaimer: Das ist keine Anlageberatung, sondern nur meine persönliche Erfahrung. Der kauf von Wertpapieren birgt Risiken bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Geldes.

Kommentare sind geschlossen.