Eine recht neu in Mode gekommene Sache sind unverpackt Läden. Man findet sie in vielen größeren Städten. Diese Läden helfen, denn Müll Wahnsinn zu durchbrechen, denn man kann mit eigenen wieder verwendbaren Gefäßen viele Lebensmittel einkaufen. Aber was, wenn man auf dem Land lebt und keinen unverpackt Laden in der Gemeinde hat. Oder wenn man durch die halbe Stadt fahren muss? An dieser Stelle kommt „Unverpackt für alle“ ins Spiel.
Wie funktioniert es?
Die meisten werden die Mehrweggläser in denen es Joghurt gibt kennen. Das Team von Unverpackt Umgedacht (offizieller Firmenname) lässt viele Lebensmittel in diese Gläser verpacken. Die Gläser werden CO2 neutral verschickt und in umweltschonende Kartons verpackt. Abgeben kann man die Gläser genauso wie Mehrwegflaschen im Supermarkt. Die Gläser können nahezu unbegrenzt oft wieder verwendet werden. Das spart sehr viel Energie und es entsteht kein Müll. Nur die Deckel werden bei jeder Befüllung erneuert, doch diese bestehen aus Weißblech. Weißblech kann man sehr gut recyceln, die Quote ist bei stolzen 97%.
Die Rohstoffe, also die Nahrungsmittel kommen wenn möglich aus dem Inland. Bei importierten Sachen wird auf Fairtrade geachtet. Alle Waren haben Bio Qualität. Zusätzlich arbeitet das Unternehmen mit ganzen sechs verschiedenen Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung zusammen. Das ist auf jeden Fall lobenswert.
Wenn man Lebensmittel sucht, die möglichst wenig Einfluss auf Umwelt und Klima haben, ist man hier gut aufgehoben.
Wie komm ich da ran?
Der Vertrieb läuft primär über einen Webshop. Hier finden sich alle Produkte in den kleinen Gläschen. Der klimaneutrale Versand im Graskarton kostet 4,99€, was fair ist. Ab 50€ Bestellwert entfallen die Versandkosten komplett.
Die Produkte von Unverpackt – Umgedacht kann man aber auch in Bioläden in ganz Deutschland bekommen. Bisher sind es schon über 300. Auf der Homepage kann man nach den Läden suchen und nachschauen, ob man einen in der Nähe hat.
Wie teuer sind die Produkte?
Es lässt sich aus Nachhaltigkeitssicht tatsächlich nichts schlechtes an den Produkten finden. Es ist alles Bio und Fairtrade, CO2 neutral und plastikfrei. Dieser Aufwand hat auch seinen Preis. Für 1Kg Sesam muss man fast 10€ auf den Tisch legen genau wie für weiße Bohnen. Sonnenblumenkerne kosten gar 12€ pro Kg, Walnüsse über 20€/kg. Von meinem Bauchgefühl her sind die Sachen hochpreisig und jemand mit knappen Gehalt wird sich diese Nachhaltigkeit nicht leisten können. Das soll aber nicht heißen, dass die Waren das nicht Wert sind. Würde man bei Konventionellen Lebensmitteln, in Plastik verpackt und mit Ausbeutung der Bauern Umwelt- und Gesellschaftsschäden mit bezahlen, wären diese Wahrscheinlich nicht günstiger. Für den Planet auf jeden Fall eine gute Wahl, für das Portmonee weniger. Die Ampeln zeigen gemischte Gefühle. Ich werde es auf jeden Fall mal ausprobieren.